In unseren Alltag hat die Künstliche Intelligenz (KI) längst Einzug gehalten und hat dank OpenAI und Co. einen immer größeren Einfluss auf die unterschiedlichsten Bereiche unseres täglichen Lebens. Auch in der PR gewinnt die KI an Bedeutung. Dieses Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Entwicklung von Algorithmen und Systemen befasst, die menschenähnliche Fähigkeiten besitzen, wie z.B. Lernen, Problemlösungen und Entscheidungen treffen, birgt große Chancen für die Kommunikationsarbeit.

Best Case: Arbeitsentlastung und Unterstützung durch KI

Eine automatisierte Kampagnen-Planung oder personalisierter Content sind nur der Anfang, wenn es um die Vorteile von KI-basierter PR-Arbeit geht. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Einführung von solchen Systemen mit einer deutlichen Effizienzsteigerung einher geht. Einfachstes Beispiel: Rechercheaufgaben werden im Eiltempo vom Algorithmus erledigt. Hierbei gilt wie in der „menschlichen“ Welt: Je besser das Briefing, desto besser das Ergebnis!

Mit der Anwendung Dall-E lassen sich etwa auf Basis einer Freitexteingabe Bilder in verschiedensten (Kunst-)Stilen erstellen. Eine tolle Möglichkeit, um Situationen oder Ausblicke zu visualisieren, auch wenn man selbst kein Künstler ist. Die Möglichkeiten für eine Implementierung in PR-Maßnahmen sind vielfältig. Von künstlicher Intelligenz erstellte Bilder können – gut platziert – Strategieplanungen komplementieren.

Ersetzt die künstliche Intelligenz die Menschliche?

Bei aller Leichtigkeit und Effizienz ist die KI jedoch alles andere als unfehlbar. Deshalb tritt die Qualitätskontrolle noch mehr in den Fokus. Automatisierte Systeme können die menschliche Intelligenz bis jetzt nur in Teilen ersetzen. Empathie und Ästhetik haben bei der Maschine immer noch Ausbaupotenzial. So stellen verschiedenste Bildergenerierungs-Tools regelmäßig Menschengruppen ohne Augen dar, die in Ihrer Statur an den Slender-Man erinnern. Außerdem sollten bei der Textgenerierung mit KI unbedingt die fehlenden Quellen ergänzt werden, um die Richtigkeit der enthaltenen Informationen zu sichern. Die Eingangsfrage schließt sich damit ganz klar: die verfügbaren Programme benötigen menschliches Zutun als Impulsgebung und sollten auch immer streng kontrolliert werden.

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, …

… das gilt auch bei der Nutzung neuer Technologien. Datenschutzbedenken und Cybersecurity-Risiken sind weitere Themen, die bei der KI-Nutzung in Betracht gezogen werden müssen. Systemangriffe können dazu führen, dass Daten gestohlen oder verändert werden. Um Missbrauch vorzubeugen, sollte geprüft werden, ob es sich um sensible Daten handelt. Wenn dies bejaht wird, ist von einer KI-Verwendung beispielsweise zur Textgenerierung (ChatGPT etc.) abzuraten.

Bei Bildererstellungs-Tools sollte man ebenfalls immer up to date sein, was Urheberrechtsbestimmungen angeht. Zwar steht beispielsweise in der Content Policy von DALL-E 2, dass die Rechte der Bilder immer bei der Person liegen, die sie generiert hat, allerdings könnte sich das in Zukunft jederzeit ändern.

 Online-Bildagenturen wie Getty Images und Shutterstock untersagen bereits seit letztem Jahr das Einstellen von Fotos, die von KI erstellt worden sind. Diese Entscheidung wird damit begründet, dass die Tools Algorithmen verwenden, die vorher mit massenweise bereits existierenden Bildern „trainiert“ werden. Dieses Trainings-Bildmaterial ist gegebenenfalls zu einem großen Teil urheberrechtlich geschützt – warum sollten es also darauf basierende Bilder nicht sein? Auch der Respekt vor Künstler*innen, deren Stil anhand von KI einfach kopiert werden kann, stellt ein weiteres Argument dar, das in dieser Debatte angeführt wird. Es bleibt also spannend, wie die Urheberrechtsfrage im Hinblick auf künstliche Intelligenz zu beantworten ist.

 

KI: eine Medaille mit zwei Seiten

Unser Fazit: KI-Anwendungen werden die Prozesse in der PR effizienter und schnelllebiger machen. Freiwerdende Kapazitäten stärken die Qualitätskontrolle und der Fokus verschiebt sich stärker auf die Kreation. Denn bei allen Hilfestellungen durch die KI, braucht es insbesondere in der Gesundheitskommunikation, für authentische und stimmige Kampagnen, das menschliche Gefühl.    

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