Das Thema “Nahrungsergänzungsmittel”, oder kurz NEM, spaltet die Menschen in zwei Lager. Doch was ist eigentlich die Definition der sog. Nahrungsergänzungsmittel? Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gehören sie zu den Lebensmitteln und werden in kleinen Dosierungen (bspw. Tabletten) angeboten. Im Gegensatz zu Arzneimitteln sollen und dürfen sie jedoch keine arzneiliche Wirkung haben, sondern dem Körper lediglich Vitamine, Mineralstoffe und weitere Stoffe ergänzend zur normalen Ernährung zuführen. (1)

Tatsächlich sind bei Nahrungsergänzungsmitteln Situation und Gesundheitszustand der jeweiligen Person entscheidend. Wer sich ausgewogen ernährt und keine gesundheitlichen Beschwerden hat, für den ist eine Einnahme an Nahrungsergänzungsmitteln meist überflüssig. (1) Anders verhält es sich beispielsweise bei Schwangeren oder auch bei Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren.

Mangelzustände mit Nahrungsergänzungsmitteln ausgleichen

Der Körper ist dafür ausgelegt, die nötigen Vitamine und Mineralstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Wenn die Lebensmittel, die am besten dafür geeignet sind, nicht in ausreichendem Maße oder gar nicht verzehrt werden, kann eine alternative Darreichungsform in Erwägung gezogen werden. Ältere Menschen essen beispielsweise weniger, haben aber einen erhöhten Nährstoffbedarf. Sie sollten Präparate, die unter anderem Vitamin D, C, B12 und Kalzium enthalten, zu sich nehmen. Schwangeren werden Präparate mit Folsäure empfohlen, denn ein Mangel an Folat kann gefährliche Folgen für das ungeborene Kind mit sich bringen, wie z.B. Neuralrohrdefekte, die zu einem „offenen Rücken“ (Spina bifida) führen können.

Auch in den Wechseljahren kann Supplementierung sinnvoll sein. Der Körper stellt sich hier sowohl hormonell als auch körperlich um und hat dementsprechend eine andere Nährstoffversorgung nötig. Besonders wichtig sind dann unter anderem die B-Vitamine, Vitamin D, Magnesium, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren. (2)

Betroffene von Darmerkrankungen können durch die gestörte Verdauung Mangelzustände von Eisen oder Zink entwickeln und Veganer*innen sollten unbedingt auf ihre Eisen- und B12-Werte achten. (3) Das sind natürlich nur einige Beispiele, in denen Nahrungsergänzungsmittel wichtige Helfer für eine gute Gesundheit sein können.

Jede Supplementierung ist vorher unbedingt mit Ärzt*in und/oder Apotheker*in zu besprechen, denn eine Überdosierung von Nahrungsergänzungsmitteln sollte vermieden werden!

Vergiftungserscheinungen durch Überdosierung

Bei freiverkäuflichen Vitamin-Tabletten sollte eine Überdosierung vermieden werden, da diese unter Umständen mehr Schaden als Nutzen bringen. Einige Stoffe verwertet der Körper nämlich nur begrenzt – die Folge einer Überdosierung können dann Vergiftungserscheinungen sein. Einige Beispiele dafür sind zum Beispiel die fettlöslichen Vitamine (A, D, E und K) sowie Zink und Magnesium.

Bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte man darauf achten, niemals die vorgesehene Dosierung, die auf der Verpackung angegeben ist, zu überschreiten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt Werte für die einzelnen Vitamine, die in dieser Tabelle nachgelesen werden können. Außerdem sollte man mit seinem Arzt oder seiner Ärztin über die eingenommenen Vitamine und Medikamente sprechen, da manche Supplemente zu Wechselwirkungen mit Medikamenten führen können.

Es wird empfohlen bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen medizinischen Rat einzuholen. Dort kann bei eventuellen Mangelzuständen oder erhöhtem Nährstoffbedarf eine sinnvoll dosierte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln festgelegt werden. (4)

X